Dietrich! Zum 80. Todestag von Dietrich Bonhoeffer am 09.04.1945 im KZ Flossenbürg

 



Dietrich!

von Siegfried Schmidt Koenig alias Mark Bellinghaus-Raubal, am 9. April, 2025 - zur Todesstunde, zwischen 5:00 und 6:00 Uhr morgens, des außerordentlichen Helden im  Widerstand gegen Adolf Hitler

Mein Traum zwang mich aufzuwachen,

und Deiner

mit aller größter Tiefe,

Ernsthaftigkeit 

und Trauer

zu gedenken.

Dietrich! 

Du warst so jung, 

und doch so entschlossen, 

für Deine Prinzipien, 

sogar zu sterben.

Mein Atem stockt, 

wenn ich bedenke, 

dass ausgerechnet ich,

mit diesem Mann, der den "ausdrücklichen Befehl" erteilte,

Dich zu morden, 

auch noch verwandt bin.

Zufall

oder Absicht 

wollte es:

Ich saß vor 12 Jahren in Bayreuth,

ausgerechnet zur Musik Richard Wagners, 

zwischen Deinem Neffen Klaus von Dohnanyi, 

und seiner wundervollen Künstler-Ehefrau Ulla Hahn, 

Klaus,

dessen Papa Hans, 

genau wie Du, 

hingerichtet wurde.

Hitler nahm Klaus seinen Papa und seinen Onkel.

Es ist so brutal, 

so tragisch und so unfassbar, was damals geschah.

Klaus war erst Jahre, 

als man ihm seinen Papa, 

und seinen Onkel Dietrich nahm,

und so viele andere Verwandte, 

ebenso.

Man hat Dich im Morgengrauen getötet,

brutal durch einen Strang entrissen,

dieser Welt, 

die Du um so vieles besser machtest, 

Dietrich!

Wenn ich könnte, 

und das ist vollkommen ernst gemeint, 

ich gäbe Dir mein Leben,

auf der Stelle,

oder den Rest von dem, was mir noch bleiben sollte, 

damit Du wieder leben könntest, 

Dietrich!

In meinem Traum,

da streckte ich als kleiner Siegfried, 

als jüngster von uns "Orgelpfeifen",

meinen kurzen Kinderarm aus,



nach Dir,

Dietrich!

um Dir zu helfen, 

doch es klappte nicht.

Die grausamste Geschichte

nahm

ihren 

Lauf.

Brutal

wie eh und je.

Wenn Königinnen und Könige vom "Volk" geköpft wurden, 

nicht nur zur Französischen Revolution.

Und Heilige wie Du, Dietrich, 

hingerichtet wurden.

Weil man Mitleid nicht kennen wollte.

Justitia wurde geknebelt und dauer-vergewaltigt,

Sie konnte Dir nicht mehr helfen, 

als man Dich am frühen Morgen dieses Tages, 

heute genau, 

vor 80 Jahren,

aus Deiner Zelle im Konzentrationslager 

F

L

O

S

S

E

N

B

Ü

R

G

zum Galgen geleitete.

Angst war Dir fremd,

Dietrich!

Du vertrautest auf den Herrn, 

der Dir Deine Angst hinweg nahm,

und der Dich in sein Himmelreich,

mit Pauken und Trompeten,

aufnahm,

sogleich nachdem,

Du gestorben bist, 

mit erst 39 Jahren.

Ermordet, 

gefoltert und getötet,

von den sogenannten

Nationalsozialisten

NAZIS,

Dietrich!

Du

Vorbild

von

uns

A

L

L

E

N

Wir vermissen Dich,

so 

sehr,

Dietrich!

Ich bete zu Dir, und ich bete für Dich und Deine reine Seele.

Bitte vergib mir, 

dass ich verwandt bin, 

mit 

Deinem Mörder.

A

M

E

N

In stillem Gedenken erinnere ich hiermit an einen Helden des Widerstands, einen Ritter für das Gute. Am Besten natürlich mit seinen eigenen berühmten Worten, die er im Winter 1944 verfasste - für 1945, dem Jahr seines Todes, seines Mordes durch die Nazis:


1. Von guten Mächten treu und still umgeben,

behütet und getröstet wunderbar,

so will ich diese Tage mit euch leben

und mit euch gehen in ein neues Jahr.


2. Noch will das alte unsre Herzen quälen,

noch drückt uns böser Tage schwere Last.

Ach Herr, gib unsern aufgeschreckten Seelen

das Heil, für das du uns geschaffen hast.


3. Und reichst du uns den schweren Kelch, den bittern

des Leids, gefüllt bis an den höchsten Rand,

so nehmen wir ihn dankbar ohne Zittern

aus deiner guten und geliebten Hand.


4. Doch willst du uns noch einmal Freude schenken

an dieser Welt und ihrer Sonne Glanz,

dann wolln wir des Vergangenen gedenken,

und dann gehört dir unser Leben ganz.


5. Laß warm und hell die Kerzen heute flammen,

die du in unsre Dunkelheit gebracht,

führ, wenn es sein kann, wieder uns zusammen.

Wir wissen es, dein Licht scheint in der Nacht.


6. Wenn sich die Stille nun tief um uns breitet,

so laß uns hören jenen vollen Klang

der Welt, die unsichtbar sich um uns weitet,

all deiner Kinder hohen Lobgesang.


7. Von guten Mächten wunderbar geborgen,

erwarten wir getrost, was kommen mag.

Gott ist bei uns am Abend und am Morgen

und ganz gewiß an jedem neuen Tag.


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Dietrich Bonhoeffer zum 80. Gedenktag seiner Ermordung im KZ FlossenbÜRG am 09. April 1945